Ein Beitrag von Vikar Andreas Hoenemann

Zu meiner Ausbildung zum Pfarrer gehören nicht nur die Praxisphasen innerhalb der Gemeinde, sondern auch Theoriephasen im Predigerseminar, in denen ich die Praxis reflektieren kann. Meine letzte Seminarwoche drehte sich um den Bereich „Gemeindepädagogik“. In ihr wurde selbstverständlich auch das Thema „Kindergottesdienst“ angeschnitten, bei welchem mich insbesondere die Einheit zu „Erzählmethoden“ begeisterte. Es ist schon erstaunlich auf wie viele einfache Arten und Weisen man Geschichten veranschaulichen kann: Erzählen mit Körperbewegungen, Bauklötzen, Kerzen, Handpuppen, Fußsohlen, Sprechzeichen usw. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Landläufige Meinungen würden wahrscheinlich sagen: „Noch ein bisschen Praxisübung und das Zertifikat zum Märchenonkel ist dir sicher. Die Kinder wird es freuen!“ Geschichten werden in unserer Gesellschaft oft belächelt und aus meiner Sicht unterschätzt. Sie seien Kindersache, da sie vor allem der Unterhaltung dienen und nur einfache Prinzipien vermitteln würden. Und darum sei derjenige, der sie erzählt, der nette Märchenonkel. Aber stimmt das eigentlich?

Wenn wir in Bibel schauen, erkennen wir, dass Jesus Geschichten einen hohen Stellenwert einräumt. Geschichten sind nach ihm nicht nur etwas für Kinder, sondern auch für Erwachsene. So beantwortet Jesus viele Fragen, die ihm gestellt werden, mithilfe einer Geschichte. Zum Beispiel kam einmal ein Gesetzeslehrer auf Jesus zu und wollte wissen, wer sein Mitmensch sei, den er nach dem höchsten Gebot, zu lieben habe. M.a.W.: Wem soll er sich mit seiner Zeit und Kraft zuwenden?“ Diese Frage hätte Jesus mit einem kurzen, abstrakten Prinzip entgegnen können: „Schenke dem Menschen deine Zeit und Kraft, die deine Zeit und Kraft brauchen.“ Ich vermute dieses Prinzip hätte dem Gesetzeslehrer eingeleuchtet und er hätte es für „wahr“ erachtet. Allerdings würde dies noch lange nicht heißen, dass das Prinzip für ihn auch „real“ ist, sodass er nach diesem Prinzip lebt. D.h. man kann Sätze und Lehren des christlichen Glaubens bejahen, ohne dadurch in seinem Leben verändert zu werden. Schlichtweg sind in diesem Fall diese Sätze und Lehren nicht in „Fleisch und Blut“ eingedrungen.

Und an dieser Stelle gibt eine Geschichte gegenüber einem logischen Prinzip vielmehr her. Verfolgen wir hierfür die Spur von Jesus einmal weiter. Er klärt den Gesetzeslehrer also nicht anhand eines kurzen Prinzips auf, sondern mithilfe einer Geschichte. In der Geschichte geht es um einen Mann, der auf dem Weg nach Jericho von Räubern ausgeplündert, zusammengeschlagen und halbtot in den Bergen liegen gelassen wird. Derart zugerichtet, hofft der Mann auf Hilfe. Und tatsächlich seine Gebete werden erhöht, da kommt ein Priester zwischen der Felskluft hervor. Rettung ist nahe. Doch der Priester wendet sich nach einem flüchtigen Blick vom Verletzten wieder ab und zieht eilends weiter. Hilfe ade. Diese enttäuschte Hoffnung muss der Mann ein weiteres Mal durchleben, als ein Tempeldiener ihn ebenfalls sieht und anschließend so tut, als hätte er ihn nicht gesehen. So wird er hoffnungslos zurückgelassen. Daraufhin sieht er einen weiteren Schatten durch die Felskluft in seine Richtung kommend. Vielleicht ist mir jetzt Rettung nahe. Aber bei näherer Betrachtung erkennt er, dass es sich um einen Samaritaner, einer aus dem verhassten Nachbarvolk, handelt. Von dem hat er keine Hilfe zu erwarten. Doch es kommt anders! Der Samaritaner sieht den Verletzten nicht nur, sondern er wendet sich ihm zu, versorgt ihn vorsorglich und bringt den Mann zur nächsten Herberge, damit er dort wieder gesunden kann.

Inwiefern kann nun diese Geschichte von Jesus dem Gesetzeslehrer dazu verhelfen, dass das Prinzip: „Schenke dem Menschen deine Zeit und Kraft, die deine Zeit und Kraft brauchen“ ihm nicht nur „wahr“ sondern „real“ erscheint? Indem die Geschichte das Prinzip lebendig werden lässt. Der Gesetzeslehrer durchlebt die Situation der Hauptfigur. Er kann dessen Schmerz der Ohnmacht und verzweifelnde Sehnsucht nach Hilfe nachempfinden, da er diese Gefühlsregungen aus der eigenen Lebensbiographie kennt. Im Hören werden diese Gefühlsregungen wieder geweckt, sodass er nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen hört. Und dieses doppelte Hören kann das Prinzip „real“ werden lassen, sodass Veränderung im Leben einkehren kann. Eine Veränderung, die in verschiedenen Situationen nicht die ahnungslose Frage: „Wer ist mein Mitmensch?“, sondern mit Kopf und Herz die umsichtige Frage stellt: „Für wen kann ich zum Mitmenschen werden?“.

Am Samstag, 19. Juli 2020, trafen sich ab 10.30 Uhr 12 Familien mit kleinen Hummeln, die nun nach den Sommerferien in den Kindergarten gehen werden.

Alle Familientische waren soweit auf Abstand gestellt, dass wir nach 4 Monaten endlich mal wieder miteinander singen konnten. Die Texte waren alle noch gut bekannt. Zu Beginn gab es für jede Familie ein kleines Picknickkörbchen mit einigen Leckereien, die man sich gleich schmecken lassen konnte. Verschiedene Aufgaben mussten bewältigt werden: Tisch decken und schmücken, einige Väter und Mütter wagten sich daran ihre Familie im wahrsten Sinne des Wortes zu tragen, die Mütter mussten unter Beweis stellen, wie gut sie ihre Familie am Morgen schon angesehen hatte, denn es wurden Fragen nach der Kleidung gestellt. Pfr. Grzegorek hielt eine kurze Andacht und beschenkte jedes einzelne Abschlusskind. Dann kam es zur Verteilung der von den Müttern im Homeoffice gebastelten Hummeln, die von uns mit schönen Dingen gefüllt worden waren, um die Krabbelgruppe in guter Erinnerung zu behalten und den Abschied etwas zu versüßen. Nach den Abschlussliedern war dieser Vormittag auch schon vorbei. Leider konnten wir nicht, wie sonst, alle nochmal kräftig in die Arme schließen, aber trotzdem war es ganz emotional und wir werden diesen Jahrgang aufgrund der Situation auch besonders in Erinnerung behalten.

Vielen Dank an die Mütter für das liebevolle Abschiedsgeschenk, das schöne Herz mit den tollen Kinderfotos und großzügigen Essengutschein. Wir haben euch echt lieb!

Gestern fand unser kunterbunter Familiennachmittag bei strahlendem Sonnenschein unter freiem, blauem Himmel auf dem Vorplatz der Friedenskirche statt. Auch wenn, trotz Corona, gerade die typische Urlaubs- und Reisezeit für viele zu sein scheint, machten sich doch ein paar Familien auf den Weg und genossen einen tollen, musikalischen, spannenden Nachmittag. Ab 16:30 Uhr trudelten die Familien ein, durften sich mit Kaffee, Kaltgetränken, Muffins und Keksen bevorraten und sich zu ihren Plätzen geleiten lassen. Gestartet wurde mit ein paar Bewegungsliedern, die bei ausreichendem Abstand zwischen den Stühlen endlich wieder möglich sind und das wurde sowohl von Eltern wie Kindern sichtlich genossen. Es gab ein tolles Anspiel mit biblischer Geschichte mit Kalle, Pommel und Rosinchen zum Thema „Gott hält seine Versprechen“. Im Anschluss wurde das Wissen der Teilnehmer bei einem kleinen Quiz unter Beweis gestellt. 1,2 oder 3, ja-nein-Fragen oder Schätzfragen wechselten sich ab, sodass alle nach der körperlich-musikalischen auch in gedankliche Bewegung kamen. Zum Abschluss gab es die Möglichkeit zum Austausch auf Abstand und natürlich durften sich auch noch Muffins geholt werden. 😉 Es war ein rundum gelungenes und schönes Event – ein weiteres dieser Art ist derzeit für das Ende der Ferien in Planung.

Eigentlich wäre die CVJM Jugendsommerfreizeit mit knapp 50 Leuten am Samstagabend aufgebrochen in Richtung Dänemark. Doch in diesen Zeiten sieht das leider alles anders aus, aber… #wirlassenunsnichtunterkriegen!

Unter diesem Motto findet derzeit ein zweiwöchiges Alternativprogramm hier in Werdohl mit ca. 20 Jugendlichen aus Werdohl und Umgebung statt. Eine bunt gemischte Gruppe genießt es, sich an drei Tagen pro Woche live und in Farbe sehen zu dürfen und gemeinsam eine tolle Zeit zu verbringen. Zusätzlich gibt es zwei weitere Angebote unter der Woche, welche online stattfinden.

Wenn ihr nun neugierig geworden seid, was wir so erleben, dann besucht doch einfach unseren Freizeitblog unter www.cvjm-live.de, der natürlich auch in diesem Jahr trotz einer so anderen Freizeit nicht fehlen darf. 🙂

Hier gibt es aber schon mal ein paar kleine Einblicke…

Endlich ist es soweit… Ein neuer Schritt wird gewagt und DU darfst dabei sein und dieses Erlebnis zu einem Highlight werden lassen. 🙂

Am 15.07. gestalten das Kindergottesdienst- und KU3-Team der Ev. Kirchengemeinde Werdohl sowie die EC Jungscharen aus Eveking und Werdohl Stadtmitte ein kunterbuntes Familienprogramm auf dem Vorplatz der Friedenskirche in Eveking. Knapp 4 Monate ist es jetzt her, dass die Kinder keine Jungschar, keinen KU3-Unterricht und keinen Kindergottesdienst mehr besuchen konnten und deshalb haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, was derzeitig für Kinder im Alter von 6 – 12 Jahren möglich ist. Am Mittwoch, den 15.07. ist es nun soweit: ab 16:30 Uhr werden wir Eltern und Kinder ganz herzlich unter Einhaltung des Schutzkonzeptes der Ev. Kirchengemeinde Werdohl in Empfang nehmen, mit Getränken und Muffins versorgen und zu ihren Plätzen geleiten. Offizieller Start des Familiennachmittages ist um 17 Uhr mit Musik, Anspiel, Input und etwas Action darf natürlich auch nicht fehlen. Ein offenes Ende, das die Möglichkeit zum Austausch auf Abstand zwischen den Familien bieten darf, ist gegen 18:30 Uhr geplant.

Aufgrund der derzeitigen Lage bitten wir euch um eine kurze Anmeldung bis zum 13.07. im Gemeindebüro der Ev. Kirchengemeinde Werdohl unter 02392/913257 (Mo., Mi., Fr. von 9 – 12 Uhr) oder per Mail an info@ekg-werdohl.de mit Angabe des Namens, der Anschrift und der Telefonnummer jedes Teilnehmers. Gerne darf auch spontan am Programm teilgenommen werden, jedoch ist in diesem Fall leider keine Platzgarantie gewährleistet. 

Ganz herzliche Einladung an alle Familien zu diesem Nachmittag. Wir freuen uns sehr, viele von euch begrüßen zu dürfen und nach so langer Zeit mal wieder live zu sehen. Also seid dabei, wenn endlich wieder etwas für Kinder und Familien startet… 🙂