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Ein Beitrag von Luisa Tigges 

Was für ein komisches Ostern, ein komischer Frühling. Ich bin traurig, weil ich meine Familie und meine Freunde nicht sehen kann. Normalerweise würde ich jetzt auf meinem Balkon mit meinem Freunden ein Glas Wein trinken, im Garten mit meiner Familie Mölky spielen und all die Veranstaltungen besuchen, die besonders bei diesem Wetter so viel Spaß machen. Was für ein komischer Frühling. 

Aber das eine Mal, als es geklingelt hat, an meiner Wohnungstür, und ein Teller mit frischen Waffeln darauf auf meiner Fußmatte stand… Das war schön. Mein Nachbarskind hatte mit ihrer Mutter gebacken und an mich gedacht.  

Und das andere Mal, da habe ich dieses Foto von einer Freundin bekommen, von ihrem Kalender mit dem ermutigenden Spruch aus der Bibel… Das war schön. Sie weiß, dass ich den Kalender jedes Mal bestaune, wenn ich bei ihr bin. Er gefällt mir gut und das weiß sie. Daher hat sie das neue Bild am 1. April mit mir geteilt. 

Und dann an Ostern, als meine Mutter durch die Gegensprechanlage gesagt hat: „Geh an dein Fenster.“ und da auf der Fensterbank dann ein frischer Apfelkuchen stand und eine schönen Balkonpflanze… Das war schön. Wir konnten Ostern in diesem Jahr nicht mit unseren üblichen Traditionen feiern, aber wenigstens ein kleines Geschenk wollte sie sich nicht nehmen lassen.  

Ja, es war ein anderes Osterfest, es ist ein anderer Frühlingsbeginn. Und ja, ich freue mich auf den ersten Wein mit meinen Freunden auf meinem Balkon, das ersten Mölky-Spiel, die ersten Frühlings- oder Sommerveranstaltung. Aber auch jetzt, in diesen ganz anderen Zeiten bin ich jeden Tag dankbar dafür, dass ich Menschen um mich habe, die kreativ werden um mir zu zeigen, dass sie an mich denken, die mir eine Freude machen wollen. 

Corona hat uns in eine Krise gestürzt, die niemand von uns in dieser Form kannte, aber Corona kann uns auch wieder näher zusammenbringen – nicht körperlich, aber seelisch.  

Wem kannst du, mit einer kleinen Geste ein Lächeln ins Gesicht zaubern und damit sagen: Ich denke an dich, auch wenn wir uns nicht persönlich sehen? 

Dieser Begriff hat es in sich. Großveranstaltung. Zwei zusammengesetzte Wörter. In keinster Weise gleich lang. Groß und Veranstaltung. Zusammen wirken sie noch beeindruckender. Aber was macht eine Veranstaltung zu einer großen? Die Anzahl der Menschen. Das Einzugsgebiet der Gäste. Der Eintrittspreis. Die Polizeipräsenz. Das Gelände. Die eingesetzte Technik.

Aus der Perspektive eines Kindes ist sein zu feiernder Geburtstag ein sehr großes Ereignis ohne großartige Veranstaltungstechnik. Dieser soll und wird hoffentlich ab demnächst nicht ausfallen. Auch nicht vordem 31.08.2020. Ein gesetztes Datum. Seit kurzem in der Öffentlichkeit. Großartige Musikfestivals sind abgesagt. Provinzielle Schützenfeste meistens auch. Aber was ist mit dem Sommerfest im Kindergarten? Und dem Kirchencafé bei strahlendem Sonnenschein auf dem Kirchplatz? Beides Veranstaltungen von Größe. Aber finden diese statt? Dürfen sie gefeiert werden?

Spannende Fragen in dieser Woche nach Ostern. Großartige Gottesdienste sind entstanden.Wir gehen mit Zuversicht und Vorfreude in eine Zeit von vielen großartigen Begegnungen, manchen so einfach anderen Veranstaltungen und am Ende sagen hoffentlich viele: Es hat sich gelohnt!