Ich vermisse das gemeinsame Singen je länger je mehr. Ja, ich bin sehr dankbar für die Solo-Unterstützung durch unsere versierten Kirchenmusiker sowohl in früheren Präsenzgottesdiensten als auch jetzt im Livestream. Diese Professionalität kann ein Gemeindegesang nicht erreichen. Aber es ist eben kein gemeinsamer Gesang, kein Lob Gottes aus vielen verschiedenen Stimmen. In welcher Religion gibt es das eigentlich sonst? Dieses wichtige Kennzeichen der christlichen Gemeinde in der Kirche und im Gemeindehaus ist seit einem Jahr ausgefallen. Oder singen Sie am Bildschirm mit? Ich gestehe, dass ich dann nur still zuhöre. Telefonkonferenzen sind da zwar interaktiv und eignen sich z.B. gut zur Gebetsgemeinschaft. Aber wegen des Effekts der Tonverzögerung von Mikro und Hörer ist kein gemeinsames Singen möglich; wir beschränken uns dann darauf, dass einer ein Lied vorspielt oder vorliest.
Ich hoffe zumindest, dass ganz viele in unserer Kerngemeinde auch meine Erfahrung teilen und sich umso mehr auf den gemeinsamen Gesang wieder freuen, vielleicht ja schon bald in Open-Air-Gottesdiensten. Denn außerhalb der Kerngemeinde, z.B. bei vielen Trauerfeiern, fiel der gemeinsame Gesang schon vor Corona-Zeiten immer öfter aus, um CDs Platz zu machen. Singen lassen kann nicht die Zukunft einer Kirchengemeinde sein. Denn unser Herr lebt und handelt, hat schon oft Wunder getan. Daran erinnert mich unser Wochenspruch: „Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder“.
Pfarrer Martin Buschhaus
Endlich wieder möglich. Bei stürmischen Aprilwetter mit teilweisem Sonnenschein und eisigen Fingern ein Freiluftgottesdienst rund um das Wichernhaus. Mit Gitarre, Liedern, einer Verstärkeranlage nah dran bei den Bewohnerinnen und Bewohnern an drei Stationen.
Der tansanische Staatspräsident John Magufuli ist am 17. März im Alter von 61 Jahren im Mzena Hospital in Daressalam gestorben. Als Todesursache wurde offiziell ein Herzleiden angegeben, das seit dem 6. März von Ärzten des Jakaya Kikwete Cardiac Institute behandelt worden sei. Mit der Bekanntgabe des Todes von Präsident Magufuli stellte sich auch die Frage nach dem weiteren Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie, denn Magufuli hatte die Corona-Pandemie in seinem Land im Juni 2020 für beendet erklärt. Es war den Menschen unter Strafe verboten über Corona zu sprechen und zu berichten
Die bisherige Vizepräsidentin Samia Suluhu Hassan wurde am 19. März als neue Staatspräsidentin von Tansania vereidigt, sie ist die erste Frau in dieser Position. Die Regierung folgte damit einer Bestimmung der tansanischen Verfassung, wonach der Stellvertreter des Präsidenten diesem im Todesfall bis zum Ende der Amtszeit folgt.
Hassan (in der tansanischen Bevölkerung ‚Mama Samia‘ genannt) wurde 1960 auf Sansibar geboren. Sie studierte in Sansibar am Institut für Finanzverwaltung sowie ‚öffentliche Verwaltung‘ an der Mzumbe Universität. In Hyderabad, Indien, folgte eine Ausbildung im Bereich ‚Management‘. An der Universität in Manchester erreichte sie den ‚Diplomabschluss in Wirtschaftswissenschaften‘. Den ‚Master of Science‘ machte sie 2015 in ‚Wirtschaftsentwicklung‘ im Rahmen der Partnerschaft zwischen der ‚Offenen Universität von Tansania‘ und der ‚Southern New Hampshire Universität‘.
Nach der Beisetzung von John Magufuli am 26.3. in seinem Heimatort Chato, Geita Region, nahm Frau Hassan die Regierungsgeschäfte auf. Sie hob die Pressezensur auf, ordnete die sofortige Besetzung von 6000 offenen Lehrerstellen an und machte deutlich, dass sie den Kampf ihres Vorgängers gegen Korruption und Bürokratie fortsetzen will.
Am 20.4. teilte die Präsidentin mit, dass das von ihr Anfang April angekündigte Expertenteam zur Untersuchung und Bekämpfung von Covid-19 eingerichtet worden ist. Gemeinsam mit Vertretern des Gesundheitsministeriums sowie des Ministeriums für Finanzen und Planung werde sie sich mit dem Team treffen. Danach wird sie entsprechend der Vorschläge des Expertenteams den weiteren Weg bekannt geben. Frau Hassan forderte das Volk auf, sich weiterhin an die von Gesundheitsexperten empfohlenen Schutzrichtlinien gegen Coronaviren zu halten, z. B. Abstandwahren, Händewaschen mit Seife und Verwendung von Desinfektionsmitteln sowie das Tragen von Gesichtsmasken. Nur so könne die weitere Verbreitung des Virus auf der ganzen Welt verhindert werden. Denn das Virus neige zur Mutation.
Die Erwartungen der WHO und der internationalen Staatengemeinschaft, dass sich Tansania nun wieder konstruktiv an der Bekämpfung der Pandemie beteiligt durch Nutzung von Corona-Tests, Veröffentlichung und Weitermeldung von Krankheits- und Todesfällen an die WHO erfüllen sich durch diese Haltung der neuen Regierung von Tansania.
Informationen über die Partnerschaft sind hier zu finden: https://www.evangelisch-im-sauerland.de/website/de/kirchenkreis/einrichtungen/oekumene/partnerschaft-tansania