Vor zwei Wochen wurden vier junge Menschen in der Friedenskirche getauft. In „präcorona“ Zeiten hätte das ein großes Tauffest ergeben. In Zeiten von Corona fanden die Taufen nacheinander in einer leeren Kirche statt. Im kleinen persönlichen Familienkreis wurde im Altarraum dennoch die Taufe gefeiert. Für mich persönlich waren es die ersten Taufen, die ich als Vikar begleitet habe. In der Vorbereitung habe ich neu entdecken können, was schier Unglaubliches in der Taufe passiert. Der „große“ und „vollkommene“ Gott sagt zu mir „kleinen“ und „unvollkommenen“ Menschen bedingungslos JA. Ein JA, das mich Teil seiner Familie werden lässt. Und wer Teil seiner Familie ist, ist ihm ganz nahe. Zu jeder Zeit kann ich zu ihm kommen und an seinem Reichtum teilhaben. So ist der Taufakt nicht ein bedeutungsloses Begießen mit Wasser, sondern der Punkt, ab dem der Mensch zu Gottes Familie gehört. Indem die Worte „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ über dem Getauften mit drei Handkellen voll Wasser ausgesprochen wird, erhält der Mensch einen neuen Nachnamen, der ihm anzeigt, zu wem er gehört. Gott hat dich und mich nicht nur einfach so in die Welt gesetzt, sondern er möchte unser Leben nach seinen Vorstellungen gestalten, als Segen für mich und andere. Taufe ist einfach etwas Wunderbares. Und das große Tauffest über das neue Mitglied der Familie Gottes findet im Himmel dennoch statt.

Ein Beitrag von Vikar Andreas Hoenemann

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