12 Männer wandern an einem lauschigen Freitag Abend – mit gebotenem Abstand – von der Friedenskirche rauf nach Rärin/Wellin und über die Ludemerter Höhen zurück. Die Tageslosung ist Programm: Der HERR spricht: Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst (Psalm 32,8). An der Basis angekommen, gönnt mann sich auf dem Kirchplatz im Schatten der Friedenskirche eine Bratwurst im Brötchen – alles nach Hygienevorschrift – und das eine oder andere Kaltgetränk. Da kann niemand sagen: Männer reden nicht. Mit Anbruch der Dunkelheit verlassen die letzten Männer den Ort des Geschehens. Erfüllt, zufrieden, mit vielen Eindrücken. So geht Gemeinde.
Nur mal eben eine Runde um den Block drehen. Eine Geburtstagskarte zum 50. einwerfen. Wie lang die Runde wird. Nicht in Kilometern, sondern in Begegnungen. Menschen auf der Straße. Kinder am Spielplatz. Jemand auf der Terasse. Aus dem PKW heraus mit heruntergekurbelter Scheibe. Seelsorge ganz anders. Unterwegs. To go. Ein Gespräch. Zuhören. Ein Mensch öffnet sich. Lange mit keinem mehr von Gesicht zu Gesicht gesprochen. Alles auf Abstand. Die Karte landet im Briefkasten. Rückweg antreten. Wieder Menschen sehen. Nicht ausweichen. Begegnung zwischen Pastor und einem „Schäfchen“. Das „Schäfchen“ gibt dem Pastor was mit auf den Weg. Kontrovers, nachdenklich, nach vorne schauen. Wie oft dreht Gott höchstpersönlich mal eben eine Runde um den Block? Wen er da alles trifft? Und sich dann auch Zeit nimmt. Wunderbar. Großartig an diesen heißen Tagen im Juni. Der Sommer kommt mit Riesenschritten.